Irgendwie muss man sich ja informieren, was es in Japan so zu sehen gibt, und etwas detailliertere Beschreibungen helfen mir, zu beurteilen, ob mir ein bestimmter Ort wichtig ist oder nicht.

Es würde sehr helfen, japanisch zu können, denn die überwiegende Menge an Informationen der örtlichen Tourismusbüros, und erst recht der einzelnen Schreine, Tempel und sonstigen Veranstalter, ist im Web (nur) auf Japanisch verfügbar.

Zweite Wahl ist (unter den westlichen Sprachen - Koreaner sehen das vielleicht anders) auf jeden Fall Englisch. Nicht nur offizielle Seiten sondern auch Informationssammlungen Dritter, allen voran der sehr detailliert und mit praktischen Infos versehene Japan Guide und die Mehrzahl der Blogs sind nun mal auf Englisch.

Beispiel: Sprachbalken bei www.asocity-kanko.jp (führt zu Maschinenübersetzungen)

Beispiel: Sprachbalken bei www.asocity-kanko.jp (führt zu Maschinenübersetzungen)

Etliche japanische Webseiten liefern allerdings unter “English” eine Maschinenübersetzung, die oft mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Zudem nutzen japanische Webseiten bedingt durch die Schrift viel öfter Grafiken für Navigationselemente und Überschriften.
Sowohl integrierte Übersetzungen, oft erkennbar an URLs, die auf transer.com enden, und/oder mit einem Warnhinweis versehen sind, z.B. Aso City Tourism - March Highlights als auch eigene Versuche mit Google Translate erschließen daher nur einen Teil des Inhalts.
Falsche Hoffnungen wecken auch manche japanische Seiten, die englische Titel nur als Stilmittel einsetzen, hinter denen sich dann japanischsprachige Inhalte verbergen. Diese Methode ist auch bei Flyern und Broschüren verbreitet.
Die Links auf die Sprachversionen sind oft rechts oben (oder in einer anderen Ecke) als kleines “English”, häufig neben Chinese Simplified, Chinese Traditional und Koreanisch, zu finden.

Beispiel: Dropdown-Sprachmenü auf www.atamispa.com - führt zu veralteten übersetzten Seiten

Beispiel: Dropdown-Sprachmenü auf www.atamispa.com - führt zu veralteten übersetzten Seiten

Termine

Da ich ja etliche Matsuri besuchen möchte, wäre ein umfassender Terminkalender ideal gewesen. JNTO hat eine Terminübersicht, die aber nur die bedeutendsten abdeckt. Japan Guide hat auch eine Festival-Liste und einen etwas volleren Monatskalender. Bei Japan-Talk gibt es einen relativ gut gefüllten Jahreskalender, der aber nicht immer aktuell ist. Die Sprachschule KCP bietet unter dem Titel “Window on Japan” auch einige Infoseiten an, z.B. An April Shower of Events mit Schwerpunkt Tokyo.
Bei Reiseblogs und sonstigen Infoseiten sind Datumsangaben ohne Jahr immer mit Vorsicht zu genießen: Japanische Festivals sind teilweise an feste Kalenderdaten gebunden, oft aber auch an einen Wochentag (zweiter Samstag, der dem 15. am nächsten liegende Sonntag usw.), so dass weitere Recherche angesagt ist. Nationale Webseiten kündigen Events nicht unbedingt mit dem Vorlauf an, den man sich als internationaler Tourist wünschen würde. Zum Beispiel hat der Atami Onsen Hotelverband auf seiner Sightseeing-Seite noch immer den Feuerwerkskalender für 2015 stehen. Ob eines am ersten Samstag im April stattfindet, kann ich daher bisher nur vermuten. (Edit 08.02.: ich habe heute mal die japanische Seite angeschaut, und siehe da, hier finden sich die Termine für 2016. Und es ist nicht der 02.04., wie ich angenommen hatte, sondern der 09.04. Die englische Seite dagegen ist immernoch alt. Was die Aktualität betrifft, ist man mit den maschinenübersetzten Seiten auf der sicheren Seite, auch wenn dafür etwas Phantasie fürs Verstehen von Vorteil ist.)

Update: im Lauf der Reise hat sich Golden Jipangu (hier April 2016) zu meinem hauptsächlich betrachteten Eventkalender entwickelt, den ich auch Reisenden sehr empfehle.

Sehenswürdigkeiten

Schon früh hat mich das Blog Zooming Japan in seinen Bann gezogen. Jasmine hat gut sieben Jahre in Japan gelebt und gearbeitet und deckt daher auch sehr viele Sehenswürdigkeiten der “zweiten Reihe” ab, die bei den “Highlights” gängiger Reiseführer unter den Tisch fallen, deshalb vielleicht auch weniger überlaufen und interessanter sind. Mir hilft es auch, subjektive Eindrücke zu lesen, um ein besseres Gefühl für die Ziele zu bekommen. Wir teilen das Interesse für japanische Geschichte, das sie besonders zu den diversen Burgen führt.