So, heute habe ich endlich die Überfahrt von Busan (Korea) nach Hakata (Kyushu, Japan) gebucht. Es bestehen drei Linienverkehre auf dieser Relation:

  • Koreaferry betreibt die Camellia Line, bestehend aus einem Schiff, das nachts von Busan nach Hakata fährt und tagsüber zurück. Die Überfahrt selbst dauert tags etwa 6 Stunden, nachts fährt das Schiff wohl langsamer. Wie ich zwischenzeitlich in Erfahrungsberichten gelesen habe, kann die Überfahrt sehr unruhig sein, weil das Meer dort ziemlichen Wellengang aufweist, so dass manche davon abraten. (Es gibt dazu auch eine japanische Website, auf der man folgerichtig nur Überfahrten ab Hakata buchen kann.)
  • JR Beetle ist ein von JR betriebenes Tragflächenboot, das die Überfahrt in etwa 3 Stunden schafft. Dass die Englische Einstiegsseite für die Reservierungen nur 2013 und 2014 als Jahreszahl anbietet, weckt wenig Vertrauen. Der gesamte weitere Buchungsvorgang läuft auf japanisch ab.
  • Mirajet betreibt Kobee, ebenfalls ein Tragflächenboot. Hier ist die Website nur koreanisch, einen “English” Link habe ich vergeblich gesucht. Tatsächlich bekommt man auf der JR Beetle Buchungsseite sowohl Beetle als auch Kobee Fahrten zum gleichen Preis angeboten.

Wenn ich das richtig gesehen habe, sind bei Beetle einige Return-Tarife günstiger als der One-Way, es könnte also wirtschaftlich sein, eine Rückfahrt mitzubuchen und diese verfallen zu lassen. Aber mit Google Translator eine Leistung online zu buchen finde ich dann doch etwas scary, und habe das daher nicht weiter recherchiert.

Neben den Fährgesellschaften selbst kann man Tickets auch über Agenturen buchen, beispielsweise bei der britischen Aferry auf deutsch - Momentan wirft mir die für Beetle 71 EUR, für Kobee 99 EUR (obwohl beides die gleichen Fahrten sind, aber das kennt man ja auch von Flügen mit Codesharing, dass die Tarife für das gleiche Flugzeug bei weitem nicht die gleichen sein müssen) und für Camellia 71,24 EUR aus.

Ich habe mich den Warnungen zum Trotz für die Nachtfahrt mit der Camellia entschieden. Ein Faktor ist der Preis. Wenn man nämlich über die Koreaferry-Website selbst bucht, kann man deren Early-Bird Rabatt in Anspruch nehmen, das sind in meinem Fall am 6.3. immerhin 40% gegenüber dem regulären Preis, also 54000 KRW statt 90000 KRW.
Ärgerlich ist, dass neben kreanischen Kreditkarten nur Paypal als Zahlungsoption angeboten wird. Ich war also genötigt nach langjähriger Verweigerung doch ein Paypal-Konto zu erstellen (das passiert nebenbei im Zahlungsvorgang), man bekommt schon die Koreanischen Won zu einem miesen Kurs in 49,27 USD umgerechnet und dann nochmal übel auf 46,13 EUR. Angeblich hätte man durch Zahlung per Kreditkarte in USD etwas günstiger wegkommen können, aber als Paypal-Neuling war ich von deren Tabelle mit Kreditkartenkosten abgeschreckt.
Immerhin: auch die 46,13 sind deutlich (35%) weniger als die anderweitig angebotenen 71,12.

Was kommt nun auf mich zu?
Auf dem Ticket steht “get on: 19:00 get off: 07:30”. Ticketing ist von 14:00 bis 18:30, dabei fallen dann noch kleinere Summen Hafensteuer (4300 KRW) und Treibstoffzuschlag (3000 KRW) an. Dann kommt Immigration und Zoll, Duty-Free und dann gehts gegen 19:20 an Bord. Man kann sein Gepäck selber mitnehmen oder es aufgeben, letzteres kostet 5000KRW (knapp 4 EUR) extra. Abfahrt ist um 22:30. Neben den Kabinen - bei der gebuchten 2nd Class bis zu 12 Personen - gibt es an Bord den Bildern zufolge ein Restaurant, einen Shop, Automaten für Getränke und ganze Mahlzeiten und - ein japanisches Bad!