Von Singyeongju braucht der KTX gerade mal eine halbe Stunde nach Busan. Ich hatte mich nicht informiert und dachte er hält zwischendrin nochmal, aber als alle ausstiegen, wurde mir klar, dass das schon Busan ist. %-)

Beim Spazieren durch Busan fallen russische/kyrillische Schilder auf:

Korea, Busan: ein russisches Schild

Korea, Busan: ein russisches Schild

Ich habe gehört, in den dortigen Fischfabriken und im Hafen arbeiten wohl viele Russen.

Aber auch Deutschland ist präsent:

Korea, Busan: das German Building

Korea, Busan: das German Building

Zwei benachbarte Strässchen bilden die “40 Stufen Kulturstraße”, die an die schwere Zeit während und nach dem Koreakrieg erinnern soll. Mehrere lebensgroße Skulpturen sollen Lebensmut ausdrücken, z.B. der Akkordeonspieler:

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Theme Street, der Akkordeonspieler

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Theme Street, der Akkordeonspieler

Was mir übrigens in Korea schon öfter aufgefallen ist, sind diese Pflanzen, die gern in Pflanzschalen oder -trögen verwendet werden, es gibt sie auch in gelblichweiß, mich erinnern sie immer an Salatpflanzen:

Korea, Busan: verbreitete Zierpflanzen

Korea, Busan: verbreitete Zierpflanzen

Wenn jemand weiß, was es damit auf sich hat, bitte kommentieren. Auch Raps wird mancherorts als Zierpflanze verwendet, das zeigt ein wenig, wie subjektiv die Einteilung in Nutz- und Zierpflanzen doch ist.

Ergänzend zu der Themenstraße sollte das 40 Gyedan Cultural Center auf vier Stockwerken eine Ausstellung oder sowas bieten.

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Center Schild

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Center Schild

Vielleicht hätte mir das Schild am Treppenaufgang etwas sagen sollen, jedenfalls sahen die Stockwerke eher nach Baustelle aus:

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Center / Baustelle

Korea, Busan: 40 Gyedan Cultural Center / Baustelle

Beim Herumwandern war mir schon dieser Turm aufgefallen:

Korea, Busan: Busan Tower

Korea, Busan: Busan Tower

Es handelt sich um den Busan Tower, und ich bin dann auch hingegangen und raufgefahren.

Dieses Ödland in der Mitte soll im Rahmen des North Port Redevelopment Project Busans neue Skyline prägen.

Blick vom Busan Tower auf den nördlichen Hafen

Blick vom Busan Tower auf den nördlichen Hafen

Recht nett fand ich, dass eine Galerie anderer Türme der Welt auch den Münchner Olympiaturm berücksichtigte:

Busan Tower: Bild des Münchner Olympiaturms (1972, 290m)

Busan Tower: Bild des Münchner Olympiaturms (1972, 290m)

Blick auf den südlichen Hafenteil. Die Dimensionen der Hafenanlagen sind schwer fassbar.

Blick vom Busan Tower auf den südlichen Hafen

Blick vom Busan Tower auf den südlichen Hafen

Unter dem Turm ist ein Modellschiffmuseum untergebracht (Kombikarte mit Turm: 1000 Won Aufpreis). Im Vordergrund die Mirage, das Flaggschiff der französischen Marine im 17. Jahrhundert.

Busan Tower, Modellschiffausstellung: Mirage (Frankreich 17.Jh.)

Busan Tower, Modellschiffausstellung: Mirage (Frankreich 17.Jh.)

Es sind Schiffe vieler Zeitalter geboten. Hier die Nippon Maru, gebaut 1930 als Motorsegler mit Stahlrumpf (2x600PS Diesel), während des 2. Weltkriegs ohne Masten nur mit Motor als Transportschiff im Einsatz.

Busan Tower, Modellschiffausstellung: Nippon Maru (Japan 1930)

Busan Tower, Modellschiffausstellung: Nippon Maru (Japan 1930)

Wieder zurück in der geschäftigen Stadt. Ui, die Dame hat auch Pikachus zum Aufessen!

Korea, Busan: Marktstand

Korea, Busan: Marktstand

Die Gwangbok-ro ist auf Englisch auch als “Pigs’ Feet Alley” bekannt, wir könnten sie Haxnstraße nennen.

Korea, Busan: die Haxnstraße Gwangbok-ro

Korea, Busan: die Haxnstraße Gwangbok-ro

Hier lag in einem Rückgebäude mein Motel für die letzte Nacht in Korea, das Woori Guest House.

Korea, Busan: Zugang zum Woori Guest House

Korea, Busan: Zugang zum Woori Guest House

Ich bin dann am Abend noch zum Gwangalli Beach gefahren. Das da rechts hinten ist ein kleines Feuerwerk.

Korea, Busan: Gwangalli Beach bei Nacht

Korea, Busan: Gwangalli Beach bei Nacht

Am letzten Tag wollte ich mir noch den Beomeosa Tempel im Norden Busans anschauen. 678 gegründet, ist er mit 11 Einsiedeleien und 200 Zweigtempeln im ganzen Land ein sehr zentraler Tempel. Am Anfang des Tempelgeländes gibt es ein Infobüro, wo man mir gerne ein englisches Faltblatt mit einer Beschreibung der Bauten gab.

Am Einstieg steht wieder das Einsäulentor, hier mit sehr hohen Steinsäulen, auf denen das Holztor ruht:

Busan, Beomeosa Tempel: Einsäulentor Jogyemun

Busan, Beomeosa Tempel: Einsäulentor Jogyemun

Es folgt das Cheonwangmun, das Tor der vier Himmelskönige, die Buddha ihren Schutz geschworen haben.

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun

Der König des Ostens mit der Mandoline und der König des Südens mit dem Schwert:

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, Osten und Süden

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, Osten und Süden

Der Westen mit Drache und Juwel, der Norden mit Schirm und Pagode:

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, Westen und Norden

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, Westen und Norden

Kraftvoll zertreten sie die bösen Dämonen unter ihren Füßen:

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, die unterworfenen Dämonen

Busan, Beomeosa Tempel: Cheonwangmun, die unterworfenen Dämonen

Der Bojero Pavillion ist die größte Halle des Tempels und wird für Rituale und Versammlungen genutzt. Der Weg zu den Hallen führt darunter hindurch:

Nun öffnet sich der Blick auf eine Vielzahl von Hallen. Die Daeungjeon (Halle des Großen Helden, links im Bild) ist dem Gründer Shakyamuni Buddha gewidmet, rechts davon die Gwaneumjeon für den Bodhisattva des Mitgefühls.

Busan, Beomeosa Tempel: Daeungjeon und Gwaneumjeon

Busan, Beomeosa Tempel: Daeungjeon und Gwaneumjeon

Auch hier gibt es natürlich den Glockenpavillion mit der Trommel, der Glocke, dem Fisch und dem Wolkengong.

Busan, Beomeosa Tempel: Glockenpavillion Jongru

Busan, Beomeosa Tempel: Glockenpavillion Jongru

Daneben gibt es zahlreiche weitere Hallen und ein Museum.

Auf dem Rückweg vom Tempel bin ich noch eingekehrt und habe mir ein Seolleongtang, eine Rindssuppe bestellt:

Korea, Busan: Seolleongtang

Korea, Busan: Seolleongtang

Dann nochmal zum Motel, meinen Koffer abholen. Auf dem Weg zur U-Bahn-Station konnte ich sehen, wie diese Wägen, die abends zu kleinen Restaurantzelten aufgebaut die Straße säumen, zusammengeklappt aussehen:

Korea, Busan: Essensstand, zusammengeklappt

Korea, Busan: Essensstand, zusammengeklappt

Der dahinter ist schon ein Stück weit aufgebaut: die Sitzbänke stehen drumherum, und das Thekenbrettchen ist heruntergeklappt.

Durch Busan Station hindurch…

Korea, Busan Station

Korea, Busan Station

ging ich schließlich zum internationalen Passagierterminal.

Korea, Busan: internationales Passagierterminal

Korea, Busan: internationales Passagierterminal

Drinnen Formulare, Formulare. Erst schon mal ein Boardingformular, wo ich alles aus der Online-Buchung nochmal aufschreiben durfte und noch mehr, damit und unter Zahlung von Hafensteuer und Treibstoffzuschlag (zusammen moderate 7300 Won, etwa 5,50 EUR) erhielt ich die Bordkarte. Dann etwa die gleichen Daten nochmal auf das Immigration-Formular für Japan und dazu auch gleich noch die Zollerklärung.

Brav hatte ich mir also vor 18 Uhr mein Ticket abgeholt, dann erstmal warten. Gegen 18:45 setzte sich die Masse dann in Bewegung und eine Schlange formte sich. Warum heißt die Passkontrolle zur Ausreise da eigentlich Immigration? Müsste doch Emigration heißen? Egal, der Pass wurde gescannt, und dass ich wieder ausgebucht bin, durch den Stempel dokumentiert. So gegen 19:40 waren wir dann auf dem Schiff. Was mir gar nicht klar war: Es handelt sich um ein japanisches Schiff. Die Korea Ferry Co, über die ich gebucht hatte, ist also anscheinend nur ein Verkaufsagent. Somit ist die Schiffswährung an den ganzen Automaten Yen, meine restlichen Won noch loszuwerden wäre mir lieber gewesen.

Und so sieht die Kabine für die nächtliche Überfahrt aus. Das Bett besteht aus einer futon-artigen Unterlage, einer Decke und einem quaderförmigen Kissen. Über dem Kopfende ist ein Fach, in das man den Koffer stellen kann. Es hat vorne eine Stange, damit er einem bei Seegang nicht drauffällt. Die Kabine hat sechs Schlafplätze pro Seite, und zwischen den ausgelegten Unterlagen bleibt noch gut ein halber Meter Durchgang.

Camellia Line Busan-Hakata: Kabine zweiter Klasse im Schiff

Camellia Line Busan-Hakata: Kabine zweiter Klasse im Schiff

Wir hatten eine ruhige Überfahrt und ich habe gut geschlafen.

Ein paar Yen (2000 plus Kleingeld) hatte ich noch, das hat gereicht für das 800 Yen Frühstücksbufett. Auch wenn das Schiff gegen 22:30 ablegt und gemächlich nach Hakata fährt, um dort vor 6 Uhr anzukommen, werden die Türen zum Ausstieg erst um 07:30 geöffnet. Vielleicht macht ja auch die japanische Passkontrolle einfach nicht früher auf.

Camellia Line Busan-Hakata: Bordfrühstück vom Buffet

Camellia Line Busan-Hakata: Bordfrühstück vom Buffet

Apropos Passkontrolle: meine Einreiseerklärung mit geplantem Aufenthalt 2 Monate 18 Tage wurde kritisch beäugt, und ich sollte das Ticket für die Heimfahrt vorzeigen. Der Beamte deutete noch extra auf den Aufkleber, um mir klarzumachen, dass die Landing Permission als Temporary Visitor nur für 90 Tage, also bis 05.06. besteht.